Eine Wochenbettreportage ist bestimmt was ganz Spezielles: ein neues Leben fängt an; nicht nur dies vom Baby ausserhalb des Mutterleibs, sondern auch das von der Familie, die nun einen neuen Mitglied hat. Die Rollen in der Familie werden mehr oder weniger neu verteilt, jeder muss wieder seinen Platz finden. Es ist eine Zeit in der man sich (neu) kennenlernt, eine Zeit der Umstellung, für die Eltern wie auch für grössere Geschwister. Deshalb werden Feinfühligkeit und Ruhe von mir bei der Art von Reportage ganz gross geschrieben, um dieses fragiles neues Gleichgewicht nicht zu stören.

Die Erinnerungen, die dabei entstehen können, sind meiner Meinung nach, unbezahlbar.

So kurz ist die Zeit, in der man winzige Hände und Füsse berühren kann. 

So schnell vergeht die Zeit und die Babys werden grösser!

Ich erzähle euch hier von einer besonderen Wochenbettreportage, die ich letzten Sommer machen durfte.

Direkt nach der langen-aber-immer-noch-nicht-lang-genug Mutterschaftspause, erwartet mich schon eine ganz besondere Aufgabe: ich darf eine liebe Familie für ein Paar Stunden im Wochenbett begleiten. Das kleine Baby ist nicht mal eine ganze Woche jung!

Und so mache ich mich an einem Samstagmorgen auf den Weg; bewundere während der Fahrt die grüne, hügelige Landschaft und die traumhafte Aussicht auf den See, bis ich das schöne ländliche Haus erreiche.

Ich werde direkt beim Ankunft vom Papa herzlich empfangen; während Mama sich noch im Aussenwochenbettquartier (das heisst, ihres Zelt im Garten) mit dem Neugeborenen und seiner grossen Schwester ausruht.

Danach wurde gespielt, genascht, gestillt, gewickelt, Papas Bart wurde mit tatkräftiger Unterstützung rasiert, es wurde gelacht und gekuschelt… die gut zwei Stunden der Reportage vergingen wie im Flug!

Ich bin immer noch total fasziniert, wieviel Ruhe, Liebe und Geborgenheit diese Familie ausgestrahlt hat, und ich bin dankbar, haben sie mir so viel Vertrauen geschenkt, um sie in diesem besonderen Moment zu begleiten!